Ketten sind im Bereich der Lastenhandhabung, Logistik und Transportsicherung unverzichtbar. Ob auf der Baustelle, im industriellen Umfeld oder beim Straßentransport – sie garantieren Stabilität, Sicherheit und effizientes Arbeiten. Begriffe wie Anschlagkette, Zurrkette, Spannkette, Kettengehänge und Krankette tauchen dabei häufig auf. Doch was steckt genau dahinter und worin unterscheiden sich diese Kettenarten?
Anschlagkette – Allrounder für das Heben schwerer Lasten
Die Anschlagkette gehört zu den wichtigsten Hilfsmitteln im Hebe- und Lastentransport. Sie wird vor allem in Verbindung mit Kranen, Hebezeugen oder Gabelstaplern eingesetzt.
- Eigenschaften: Hergestellt aus hochfestem Stahl, extrem belastbar und langlebig.
- Einsatzgebiete: Maschinenbau, Baugewerbe, Stahlindustrie und Logistik.
- Vorteile: Flexibel kombinierbar mit Haken, Ösen oder Verkürzern – dadurch vielseitig einsetzbar.
Anschlagketten sind in verschiedenen Güteklassen (z. B. G8, G10 oder G12) erhältlich und nach DIN-Normen geprüft, um maximale Sicherheit zu gewährleisten.
Zurrkette – Für sichere Transporte
Während die Anschlagkette vor allem zum Heben genutzt wird, kommt die Zurrkette bei der Ladungssicherung zum Einsatz. Sie fixiert schwere Güter wie Baumaschinen, Stahlträger oder Fahrzeuge zuverlässig auf Lkw, Tiefladern oder Anhängern.
- Besonderheit: Hohe Vorspannkraft, die auch bei extremen Belastungen stabil bleibt.
- Unterschied zum Zurrgurt: Textilgurte eignen sich eher für leichtere Ladungen, Zurrketten sind dagegen deutlich robuster.
- Typische Ergänzung: Spannratschen und Ratschenspanner, die die Kette sicher fixieren.
Spannkette – Präzise Fixierung von Lasten
Die Spannkette ist eng verwandt mit der Zurrkette, allerdings liegt der Fokus hier stärker auf dem Spannen und Nachziehen.
- Anwendung: Häufig im Holztransport, in der Landwirtschaft oder bei Maschinenverladungen.
- Funktionsweise: Durch Hebel- oder Ratschenspanner lässt sich die Kette genau einstellen und nachjustieren.
- Vorteile: Einfach in der Handhabung, zuverlässig und extrem belastbar.
Kettengehänge – Vielseitig und flexibel
Ein Kettengehänge besteht aus einer oder mehreren Anschlagketten, die an einer gemeinsamen Aufhängeöse befestigt sind. Dadurch lassen sich Lasten an mehreren Punkten gleichzeitig aufnehmen.
- Arten: Einsträngig, zweisträngig oder viersträngig.
- Vorteil: Gleichmäßige Lastverteilung und erhöhte Sicherheit beim Heben.
- Typische Nutzung: Bauwesen, Metallindustrie, Maschinenbau.
Gerade bei sperrigen oder unregelmäßig geformten Lasten sind Kettengehänge die sichere Lösung, da sie flexibel angepasst werden können.
Krankette – Standard auf der Baustelle
Die Krankette ist die klassische Verbindung zwischen Kranhaken und Last. Sie ist im Bauwesen kaum wegzudenken und wird täglich genutzt, um schwere Bauteile wie Betonfertigteile, Stahlkonstruktionen oder Maschinen sicher zu bewegen.
- Eigenschaften: Besonders robuste Verarbeitung, hohe Tragfähigkeit.
- Sicherheitsaspekt: Regelmäßige Prüfung nach DGUV- und DIN-Vorschriften ist vorgeschrieben.
- Vorteile: Kombination aus maximaler Belastbarkeit und einfacher Handhabung.
Fazit – Sicherheit durch die richtige Kette
Ob Anschlagkette, Zurrkette, Spannkette, Kettengehänge oder Krankette – jede Kette hat ihr eigenes Einsatzgebiet und ist speziell auf die Anforderungen im Hebe- und Transportwesen zugeschnitten. Entscheidend ist, stets auf geprüfte Qualität und normgerechte Ausführungen zu setzen. Nur so lassen sich Effizienz und vor allem Sicherheit im Arbeitsalltag garantieren.